Eine Nachricht senden an Mikro Landwirtschaft - Akademie

Angebot im Überblick

  • Fruchtbarer Boden als Grundlage für den Gemüseanbau Bodenaufbau
  • Wissen

Beschreibung

Der Boden ist die Grundlage für jedes gesunde Pflanzenwachstum, daher ist es zentral wichtig sich um den Boden zu kümmern anstatt um die Pflanzen. Hat man einen gesunden, fruchtbaren Boden, bekommt man auch gesunde, vitale Pflanzen. Der ideale Garten- oder Ackerboden ist ein krümeliger, gut durchlüfteter Boden, der ausreichend Wasser speichern kann, sich leicht bearbeiten lässt und der genügend Nährstoffe enthält. In der Regel eine Mischung aus Sand, Lehm, Ton und Humus.

Humus und Bodenfruchtbarkeit
Ein humoser, fruchtbarer Boden zeichnet sich durch eine stabile Krümmelstruktur, ein reges Bodenleben und einen hohen Nährstoffgehalt aus. Er sollte locker und gut durchlüftet sein, d.h. eine gute Bodengare haben. Einen lockeren Boden erreicht man zwar auch durch Umgraben im Herbst, jedoch ist diese Frostgare nur eine Scheingare. Von einer echten Gare wird nur gesprochen, wenn der Boden mit Humus, also mit abgestorbenen und umgewandelten organischen Stoffen durchsetzt ist und somit Platz für Wasser und Luft hat und von einer Vielzahl Bodenorganismen bewohnt wird.

Entstehung von Humus
Humus schließt die Lücke im Naturkreislauf. In der Natur gibt es keine Abfälle. Fallen im Herbst die Blätter von den Bäumen, sind sie Nahrungsgrundlage für Kleinstlebewesen und Mikroorganismen im Boden. In den obersten 30 Zentimetern eines Quadratmeters gesunden Gartenbodens leben bis zu zehn Milliarden Strahlenpilze, mehrere Hundert Millionen Einzeller und etwa 100 bis 200 Regenwürmer. Diese Bodenlebewesen schließen den Nährstoffkreislauf in der Natur. Ohne sie könnte der Stoffkreislauf nicht funktionieren und es wäre kein Pflanzenwachstum möglich. Die Humusschicht bildet die Schnittstelle zwischen den lebenden Pflanzen und Organismen sowie der abgestorbenen organischen Substanz. Gleichzeitig werden hier Pflanzenreste humifiziert und mineralisiert. Damit übernimmt Humus und die in ihm enthaltenen Bodenlebewesen im Naturkreislauf wichtige Funktionen. Die organischen Bestandteile des Bodens sind wichtig für die Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen wie Stickstoff oder Phosphor, aber auch für die Porenverteilung und damit für den Luft- und Wärmehaushalt des Bodens. Zudem erhöht die Humusschicht die Wasserhaltekapazität des Bodens. Ein Vorteil der Humusschicht ist, die Nährstoffe im Boden sukzessive zur Verfügung zu stellen. Damit wird eine kontinuierliche und langfristige Versorgung der Pflanzen gewährleistet.

Schonende Bodenbearbeitung
Um einen fruchtbaren Boden aufzubauen und zu erhalten ist also eine schonende Bodenbearbeitung und Pflege notwendig. Das Grundprinzip für eine schonende Bodenbearbeitung ist in erster Linie eine auf das Minimum reduzierte Bearbeitung des Bodens. Um die Bodenlebewesen und deren Strukturen im Boden zu schonen, sollte der Boden so wenig wie nötig betreten und nasser Boden nicht bearbeitet werden.

Um das Bodenleben bei der Bearbeitung zu schonen und die Strukturen im Boden zu erhalten, die wichtig für die Wasserversorgung der Pflanzen sind, wird er anstelle des Umgrabens mit einer Grabegabel oder einem Sauzahn gelockert, um Luft hinein zu bringen. Für eine tiefgründige Lockerung des Bodens mit der Grabegabel wird diese alle 10 cm eingestochen und ruckartig vor- und zurück gedrückt, ohne dabei die Schichten zu wenden. Ist der Boden bereits locker, kann er mit einem Sauzahn im Herbst vor der Winterdecke oder einer Gründüngungs Einsaat durch ziehen tiefgründig gelockert werden. Außerdem kann der Boden über das Jahr hinweg mit einer Kombihacke oder dem Sauzahn zwischen den Gemüsereihen oberflächig gelockert werden.

Hält man den Boden mit Mulch bedeckt, bleiben die obersten Zentimeter ebenfalls feucht und dunkel, das Bodenleben wird mit zusätzlichen Nährstoffen angeregt und dadurch bis zur Erdoberfläche aktiv. Damit bleibt der Boden locker und man erspart sich das Hacken.